Kromfohrländer vom Hamburger Elbstrand
Zuchtstätte für glatthaarige Kromfohrländer

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Die Zuchtplanung in unserem Verein

An dieser Stelle möchten wir veranschaulichen, wie wir bei der Zuchtplanung in unserem Verein vorgehen. Mögliche Verpaarungen werden jeweils für die folgenden Monate und sogar Jahre geprüft. Um nun verständlich zu machen, welcher Rüde wann als Partner für welche Hündin passend ist, soll hier erläutert werden, wie bei der Planung vorgegangen wird.

Unser Ziel ist der Erhalt und die Gesundung der Rasse der Kromfohrländer. Dieses Ziel wollen wir durch die Erhöhung der genetischen Vielfalt in der Rasse erreichen und durch die Vermeidung von Verpaarungen, bei denen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer genetisch bedingten Erkrankung erhöht ist. Vieles davon ist auch unter den Menüpunkten Einkreuzprojekt und Genetik zu finden, ebenso unter Genwissenschaftliche Unterstützung. Um in diesem Sinne möglichst ideale Verpaarungen zu planen, schauen wir uns die gesundheitlichen Daten der Hunde und ihrer Vorfahren, Geschwister und Nachkommen an und versuchen zudem, die gesammelten genetischen Informationen zu verwerten, soweit es nach unserem jetzigen Kenntnisstand möglich ist.

Kromfohrländer Stammbaum D-Wurf vom Hamburger Elbstrand

Hat sich bei Hündinnen und Rüden seit der Körung der Gesundheitszustand nicht verändert, schauen wir als Nächstes auf die Stammbäume und in die DNA-Datenbanken. Dabei geht es um die Verwandtschaften der zu verpaarenden Hunde untereinander und um genetische Ähnlichkeiten, die bei der kleinen Population der Kromfohrländer auch bei nicht-direkter Verwandtschaft in mehr oder weniger großem Maße vorliegen. Diese können von der reinen Abstammungsverwandschaft durchaus abweichend sein, was unsere Genanalysen bei Feragen bestätigen. Das ist einleuchtend, schauen wir doch nur einmal unsere eigenen Geschwister an und sehen die Unterschiede, und doch haben wir denselben Stammbaum. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir keine Hunde verpaaren, die nicht über die gemeinsame Maximalzahl von 16 verschiedenen Hunden in der Urgroßelterngeneration verfügen (als Beispiel ist hier der Stammbaum des D-Wurfes vom Hamburger Elbstrand). Das heißt, dass die beiden zu verpaarenden Hunde keine identischen Vorfahren bis zu dieser Generation haben dürfen. Dies ist uns erheblich wichtiger als geringfügige Abweichungen vom Rassestandard, denn wir wissen, dass eine zu nahe Verwandtschaft der Elterntiere die Gefahr des Auftretens von Erbkrankheiten bei den Nachkommen gravierend erhöht. Unser Ziel ist, das auf vorhergehende Generationen zu erweitern, und im Einkreuzprojekt ist das auch problemlos möglich und gängig. Auch in der Reinzucht ist die Anzahl solcher Verpaarungen durch gut durchdachte Zuchtplanung stetig ansteigend.

Natürlich führen wir keine Hunde zusammen, die eine bekannte Anlage für dieselbe Erkrankung weitergeben können, denn damit würden wir eine 25%ige Wahrscheinlichkeit für ebendiese Erkrankung bei den Nachkommen riskieren, auch wenn beide Elterntiere kerngesund sind (s. Genetik). 

Seit 2023 arbeiten wir mit dem österreichischen Labor für genetische Veterinärdiagnostik Feragen zusammen, was uns zahlreiche weitere Werkzeuge für die Planung möglichst idealer Verpaarungen an die Hand gibt, mehr dazu HIER. Wir können nun die Genome zweier Hunde direkt miteinander vergleichen und damit maximal verantwortungsvolle Verpaarungen finden und ungeeignete sehr viel besser vermeiden. Wir empfehlen dies auch dringend anderen Zuchtvereinen, denn bislang (Stand 2024) ist ProKromfohrländer der einzige Kromfohrländer-Zuchtverein, der diese Möglichkeit für ein modernes Zuchtmanagement nutzt.

Mit all diesen Daten haben wir nun eine tabellarische Übersicht, welche Rüden für welche Hündinnen in Frage kommen, idealerweise sind es jeweils mehrere. Wir führen keine Projekthunde untereinander zusammen, von denen nicht mindestens einer die dritte Generation erreicht hat, so sieht es unser Programm für das Einkreuzprojekt auf Grundlage der 2. Mendelschen Regel (Spaltungsregel) vor. Mehr dazu auf unserer Vereinshomepage, ebenso natürlich hier bei uns unter Einkreuzprojekt.

Die verbleibenden Möglichkeiten überprüfen wir auf Nachhaltigkeit. Dafür spielen wir auf dem Papier durch, bei welchen Kombinationen auch für die Nachkommen noch Partner zur Verfügung stehen. D.h. wenn wir hier nicht aufpassen würden, hätten wir zwar möglicherweise im ersten Schritt großartige Würfe ermöglicht, aber für die Weiterzucht gäbe es keine Partner mehr, weil die Hunde entweder alle miteinander verwandt wären oder dieselben Anlagen für Erkrankungen in sich trügen. Sorgfalt ist hier besonders in einer wachsenden Population von elementarer Bedeutung.

Es kann passieren, dass Rüden mit sehr hohen Gesundheitsindizes (und aus engagierten Familien) nicht schnell zum Einsatz kommen, andere dafür aber sogar mehrfach. Das kann für die Betroffenen mitunter sehr enttäuschend sein. Einige Rüden müssen Jahre warten, um ihre wertvollen Gene sinnvoll weitergeben zu können. Für die mittelfristige Planung sind diese Rüden aber sehr wichtig. Nur wenn eine Auswahlmöglichkeit besteht, können wir eine Zuchtlenkung vornehmen, die über die aktuellen Wurfplanungen hinausgeht. Daher sind wir jedem Rüdenbesitzer überaus dankbar, der mit seinem Hund zur Körung kommt und sich grundsätzlich bereit zeigt, unseren Verein mit seinem Hund zu unterstützen.

Kromfohrländer

Das kann also heißen, dass nicht jede Hündin ihren Lieblingsrüden bekommt, selbst wenn er genetisch zu ihr passen würde. Auch auf mögliche zu überbrückende Entfernungen für den Deckakt kann nur sehr bedingt Rücksicht genommen werden. Wir selbst sind für unsere Verpaarungen zweimal nach Wien gereist, einmal in den Schwarzwald und einmal in den Bayrischen Wald führen. Nur Schwerin und Lübeck lagen vergleichsweise in der Nähe. Auch Schweden oder Finnland schließen wir nicht aus.

Manchmal fordert auch die Natur eine Planänderung. Bei einer so schön gedachten Verpaarung kann es vorkommen, dass es mit dem vorgesehenen Rüden schlicht nicht klappt, so dass ein Ersatzrüde einspringen muss. Auch so kann es passieren, dass ein Rüde in relativ kurzer Zeit mehrfach gefragt ist. Dadurch kommt er in der Gesamtheit nicht häufiger zum Einsatz, denn wir achten in unserem Verein darauf, einen Rüden nur in Ausnahmefällen häufiger als laut PK-Zuchtordnung zu verpaaren wie z.B., wenn wenige oder gar keine seiner bisherigen Nachkommen in die Zucht gehen.

Mittelfristig versucht ProKromfohrländer natürlich, alle bereiten und gesunden Rüden zum Einsatz zu bringen, und wir sind sehr zuversichtlich, dass das auch gelingt. Die Zuchtplanung wird in regelmäßigen Abständen überarbeitet, und es wird immer wieder aufs Neue geprüft, welche Verpaarungen sinnvoll erscheinen, denn die Population in unserem Verein ist nicht starr. Auch von außen kommen immer mal wieder neue Hündinnen (und Rüden) zu uns, deren Halter sich bereit erklären, ihr Tier in der Zucht einzusetzen. Zudem haben ältere Rüden den Vorteil, dass man ihre eigene Gesundheit und Vitalität gerade in späteren Jahren genau vor Augen hat und damit Rückschlüsse auf diejenigen Eigenschaften ziehen kann, die wir noch nicht gentechnisch überprüfen können.

Die Planung für die jeweiligen Verpaarungen beruht immer auf dem aktuellen Kenntnisstand. Das bedeutet, dass die Kriterien, nach denen entschieden wird, in Zukunft immer wieder angepasst werden müssen, wenn neue Erkenntnisse vorliegen. Zu einigen Erkrankungen fehlt noch Wissen, z. B. zum Erbgang oder den Voraussetzungen, unter denen Autoimmunerkrankungen auftreten oder auch eine ideopathische Epilepsie. Manchmal gibt es auch Studien mit unterschiedlichen Ergebnissen. Um auf dieser Grundlage die optimale und sachgebundene Entscheidung zu treffen, bleiben wir im ständigen Austausch miteinander, sammeln Erfahrungen, bilden uns weiter und pflegen Kontakt zu Experten.

In diesem Sinne baut Prokromfohrländer auf das Verständnis und Vertrauen der Züchtenden, DeckrüdenbesitzerInnen und schlussendlich WelpenkäuferInnen, dass im Sinne unserer Gesamtpopulation die bestmöglichen Verpaarungen gesucht werden. 



Informationen zur Körung und Zucht bei ProKromfohrländer e.V.


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